„Europa muss für den Bürger sichtbar sein“ – Diskussion Europa vor Ort

Bildunterschrift (v.l.n.r.): André Stinka MdL, Alexander Jaegers, Rüdiger Weiß MdL und Henriette Steder.

Der örtlich zuständige Landtagsabgeordnete André Stinka (SPD) lud gemeinsam mit der SPD-Landtagsfraktion Interessierte in die Weißenburg nach Billerbeck zur Diskussionsveranstaltung „Europa vor Ort“ ein. Im Fokus stand die Beziehung der Bürgerinnen und Bürger zu Europa sowie die Möglichkeiten, von der Europäischen Union vor Ort zu profitieren.

Als Gäste waren Rüdiger Weiß, europapolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Henriette Steder, Vorstandsmitglied der Jungen Europäischen Föderalisten (JEF) im Kreisverband Münster sowie Alexander Jaegers, Regionalmanager LEADER-Region „Baumberge“, eingeladen.

Rüdiger Weiß stellte zunächst Bausteine vor, wie auch auf lokaler Ebene aktive Europapolitik betrieben werden kann. „Europaschulen sind ein Beispiel, schon früh über die Bedeutung der EU zu sprechen“, betonte Weiß. Leider gebe es nur 218 solcher Schulen in ganz NRW – von 6.200 im Bundesland. Zudem kritisierte er die aktuelle Fördermittelvergabe der Europäischen Union. „Momentan ist der bürokratische Aufwand einfach zu hoch – die Vergabe muss einfacher werden“, forderte der Sozialdemokrat.

Alexander Jaegers präsentierte den Besuchern das mit 2,7 Millionen Euro geförderte Projekt LEADER in der Region Baumberge und pflichtete Weiß bei: „Bei der ganzen Bürokratie müssen wir den Antragstellern immer wieder sagen, dass die Europäische Union mit der Förderung Gutes bezweckt.“

Für Henriette Steder ist das „Projekt Europa“ noch lange nicht abgeschlossen. „Auch wenn immer von Frieden als dem ultimativen Ziel gesprochen wird, darf man nicht vergessen, dass die junge Generation diese Idee noch weiterentwickeln möchte“, betonte die Studentin. Die JEF trete deshalb für einen föderal organisierten, europäischen Bundesstaat ein – besser bekannt ist diese Idee unter den Vereinigten Staaten von Europa.

Einigkeit herrschte darüber, dass man Europa den Menschen näherbringen muss. „Das negative Bild von einem Europa der unnötigen Vorschriften ist immer noch zu sehr verbreitet“, bedauert Weiß. „Deswegen ist es so wichtig, bei der Europawahl für ein sozialeres Europa für alle zu kämpfen!“

Stinka zeigte sich zufrieden mit dem Abend. „Ich denke es ist klar geworden, dass wir uns noch stärker für ein soziales Europa einsetzen und die Vorteile und Möglichkeiten vor Ort noch stärker hervorheben müssen“, resümierte der Abgeordnete. Ein Ansatz, fordert Stinka, könnte ein Europabeauftragter wie im Kreis Steinfurt sein: „Der Kreis Coesfeld muss endlich seine Bündelungsfunktion wahrnehmen und dem Thema Europa ein Gesicht geben!“