
Auf Einladung des SPD-Landtagsabgeordneten André Stinka besuchten die beiden
Beauftragten der evangelischen und katholischen Kirchen beim Landtag und Landesregierung von Nordrhein-Westfalen, Herr Dr. Thomas Weckelmann und Herr Dr. Antonius Hamers, den Kreis Coesfeld. Stinka nutzte den gemeinsamen Tag, um den Kirchenvertretern verschiedene Projekte und Institutionen im Kreis zu zeigen.
Zunächst stellten die beiden Gründungsmitglieder des Vereins Interkulturelle Begegnungsprojekte (IBP) – Martin Althoff und Andrea Schmäing – auf dem Alten Hof Schoppmann den Gästen ihre Arbeit vor. Der Verein bietet seit nunmehr fast dreißig Jahren stationäre und ambulante Hilfen für Suchtkranke, psychisch Kranke und Menschen in besonderen Lebenslagen.
Im Rahmen von sozialtherapeutischen Prozessen werden Menschen ganzheitlich betreut, damit sie in der Zukunft in möglichst großer Unabhängigkeit von stationären Hilfen leben können. Dabei sei es entscheidend, dass die Menschen nicht nur versorgt werden wollen, sondern tatsächlich an einer Veränderung in ihrem Leben interessiert sind, betont Martin Althoff. „Man muss den Menschen etwas zutrauen und selbstverständlich auch Vertrauen entgegenbringen“, so Althoff weiter.
Die Zusammenarbeit mit den Mitbewerbern funktioniere insgesamt grundsätzlich gut. „Aber statt Wettbewerb und Konkurrenz würde ich mir dennoch mehr Kooperation und Solidarität wünschen“, betonte Althoff im Laufe des Gesprächs. Das Konzept und die Entwicklung des Vereins beeindruckten die Kirchenvertreter sehr, insbesondere der ganzheitliche Ansatz.

Vom Alten Hof Schoppmann aus ging es zum Intergenerativen Zentrum (IGZ) nach Dülmen. Mit der geplanten Eröffnung im Frühjahr 2020 soll für die alle Menschen ein neuer Begegnungsort geschaffen werden. Dass die Bauarbeiten zurzeit in vollem Gange sind, davon konnten sich die Gäste aus Düsseldorf vor Ort überzeugen. Besonderheit des Projektes, das im Zuge des Förderprogramms Regionale 2016 entwickelt wurde: Träger sind die Stadt Dülmen und die katholische Kirchengemeinde St. Viktor.
„Das gesellschaftliche Leben ändert sich enorm. Junge und ältere Menschen haben im Alltag immer weniger Berührungspunkte. Vor diesem Hintergrund ist das Intergenerative Zentrum ein wichtiger Ansatz, um Begegnungen und das Miteinander aller Gruppen zu fördern“, hob André Stinka hervor.
Zuletzt besuchten Hamers, Weckelmann und Stinka die Dülmener Tafel. In Empfang genommen wurde das Trio durch den Vorstand der Tafel, der ihnen zunächst den neuen Transporter, der zum Teil aus Pfandspenden von Lidl-Kunden finanziert wurde, präsentierte. Im Gespräch mit den Ehrenamtlichen wurde deutlich, dass es auch in Dülmen, obwohl die Arbeitslosenquote im Kreis so gering ist, rund 1.000 Personen gibt, die auf die Unterstützung der Tafel angewiesen sind. Besonders erschreckend hierbei ist, dass rund 35% davon

Kinder im Alter von 0 bis 18 Jahren sind.
Angesprochen wurden auch Schwierigkeiten, mit denen die Tafel zurzeit zu kämpfen hat. Das sind zum einem sehr hohe Kosten für Strom und zum anderen große Probleme bei der Müllentsorgung, die gerade aktuell mit Blick auf die Feiertage sich als eine enorme Belastung darstellt. Stinka versprach nach Lösungen zu suchen und die Tafel bei diesen Herausforderungen zu unterstützen und dankte den Ehrenamtlichen für ihre großartige Arbeit: „Das ist nicht selbstverständlich, was hier geleistet wird.“
Insgesamt war es ein sehr abwechslungsreicher und interessanter Tag, der alle Beteiligten ungemein bereichert hat.