Auf Einladung des SPD-Landtagsabgeordneten André Stinka besuchte die Bundesumweltministerin Svenja Schulze das Naturschutzzentrum Coesfeld e.V. in Nottuln-Darup und stand als Podiumsgast interessierten Bürgerinnen und Bürgern Rede und Antwort zu den Fragen zum Thema Insektensterben und Artenvielfalt.
Der Vorsitzende des Naturschutzzentrums, Thomas Zimmermann, stellte zunächst am Standort des Alten Hof Schoppmann der Bundesumweltministerin die Arbeit des Naturschutzzentrums vor. Das Zentrum versteht sich als Bindeglied zwischen den Landnutzern, den Landwirten und den amtlichen und ehrenamtlichen Naturschützern und Naturschützerinnen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreuen vor diesem Hintergrund 107 Naturschutzgebiete, 20 FFH-Gebiete und zwei europäische Vogelschutzgebiete.
Anschließend wurden verschiedene Projekte vorgestellt, die das Ziel verfolgen die Biodiversität zu erhöhen und mehr Lebensraum für Insekten zu schaffen.
Zu diesen Projekten gehört unter anderem „Coesfeld blüht auf“, bei der oft brachliegende Wegesränder per Mahdgutübertragung wieder in Lebensräume für vielfältige Insekten gewandelt werden.
Ein weiteres vorgestelltes Projekt betrifft den Feldvogelschutz. Durch die Anlage von Schon- und Blühstreifen inmitten in bewirtschafteter Äcker sollen neue Lebensräume für Vögel geschaffen werden. Mit Hilfe dieses Programms soll vor allem dem deutlichen Rückgang der Feldlerche- und Kiebitzpopulation vor Ort begegnet werden.
Svenja Schulze zeigte sich begeistert von der Arbeit und den Projekten des Naturschutzzentrums und lobte das große Engagement. Die Einbeziehung aller beteiligten Akteure hob Schulze als besonders positiv hervor und betonte, dass dies für sie ein ausschlagender Faktor für den Erfolg des Zentrums ist.
An den Besuch des Naturschutzzentrums schloss sich eine öffentliche Podiumsdiskussion am Abend an. Gemeinsam mit rund 120 interessierten Bürgerinnen und Bürger diskutierten André Stinka, Svenja Schulze und der Münsteraner Professor für Angewandte Landschaftsökologie und Ökologische Planung, Tillmann Buttschardt über Maßnahmen gegen das Insektensterben.
Angesprochen wurden in der Diskussion auch Schwierigkeiten und Hindernisse bei der Umsetzung von Maßnahmen für mehr Umwelt- und Insektenschutz, die teilweise auf die Gesetzeslage zurückzuführen sei. Diese Kritik nahmen Schulze und Stinka für ihre weitere politische Arbeit auf.
„Der Tag insgesamt hat eines ganz deutlich gezeigt“, betont Stinka, „nur gemeinsam können wir etwas bewegen. Es ist 5 vor 12 und dringend Zeit zu handeln!“