Politik trifft Handwerk

Der Dülmener SPD- Landtagsabgeordnete André Stinka besuchte am 20. Februar 2020 gemeinsam mit Bernhard Daldrup MdB sowie weiteren Vertretern der örtlichen SPD den Tischler-Meisterbetrieb Röwekamp&Stumpe in Telgte-Raestrup, um sich einen Eindruck von dem klimaneutralen Handwerks- und Ausbildungsbetrieb zu verschaffen. Denn die Tischlerei ist bereits seit vielen Jahren für Nachhaltigkeit und ökologische Standards bekannt.

Wie lassen sich Wirtschaftlichkeit und Ökologie vereinbaren? Was war der Impuls, eine nachhaltige und umweltschonende Ausrichtung zu wählen? Welche Erfahrungen wurden in den letzten 18 Jahren am Standort gemacht?

Für Stinka, den umweltpolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, war die Schilderung der Erfahrungen in der tatsächlichen Arbeit besonders wichtig, denn Nachhaltigkeit solle keine leere Floskel bleiben; „Es ist mir wichtig, dass Nachhaltigkeit gelebt wird und auch in Unternehmen einen immer größeren Stellenwert erlangt. Die Tischlerei Röwekamp&Stumpe macht es vor: Hier wird erfolgreich intensiv mit zertifiziertem Holz und umweltfreundlichen Farben gearbeitet.“

Ein wichtiges Thema war außerdem die Fachkräftesicherung. Hans Stumpe betonte, dass in seinem Betrieb Fachkräftemangel kein großes Problem sei. Aufgrund seiner Unternehmensphilosophie kämen sogar Auszubildende von weit her, wie zum Beispiel aus Höxter.

Daldrup hob die Bedeutung der Mindestauszubildendenvergütung, die auf Druck der SPD eingeführt worden ist, für die Nachwuchsgewinnung im Handwerk hervor. „Unternehmen müssen gewillt sein, ein Minimum an finanziellen Anreizen zu bieten, um Auszubildenden eine Lebensgrundlage zu ermöglichen. Die Ausbildung von heute ist die Grundlage für ein wettbewerbsfähiges Handwerk von morgen.“

Zudem sprach man auch über Fragen der energetischen Sanierung, die in Zeiten ökologischer Transformation immer wichtiger wird: „Seit diesem Jahr sind Investitionen zur Energetischen Sanierung von privat genutzten Häusern und Wohnungen bis zu einer Investitionssumme von 200.000 € zu 20 % von der Steuerschuld absetzbar, d. h. bis zu einer Höhe von 40.000 €. Hier können Handwerksbetriebe, die sich in diesem Bereich betätigen, demnächst mit vollen Auftragsbüchern rechnen“, erklärte Daldrup.

Es wurde ein interessanter Gedankenaustausch, denn auch die Fachleute aus dem Handwerksbetrieb hatten Fragen und Anregungen an die Politik zu den Themen Mobilität, Bürokratie im Mittelstand, Ungleichbehandlung von Auszubildenden und Studierenden, Ausbildung und Bildung allgemein.