Vor einigen Tagen hatte der SPD-Landtagsabgeordnete André Stinka zu einem erneuten Austausch mit Kulturschaffenden eingeladen.. Nach einem ersten Impuls im Februar diskutierten die Teilnehmenden über die weiterhin angespannte Situation. „Die Kultur braucht ein Sprachrohr auf den verschiedenen politischen Ebenen“, betont der Landtagsabgeordnete und hatte deshalb zwei weitere Gäste eingeladen: Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Dirk Wiese MdB sowie Landtagskollegin Eva-Maria Voigt-Küppers nahmen ebenfalls an dem Austausch teil.
Der Druck auf die Kulturszene habe sich in den letzten Monaten weiter erhöht, wie viele Kulturschaffenden berichteten. Immer mehr Betroffene überlegten, den Berufszweig auch dauerhaft zu wechseln. „Ein Kollege spielt jetzt nicht mehr Horn, sondern backt Hörnchen“, brachte der Leiter der Musikschule Havixbeck, Rainer Becker, die schwierige Situation auf den Punkt. Man bräuchte jetzt einfache Hilfen und Perspektiven für Künstler. Diese Perspektiven versuchte Dirk Wiese zu eröffnen: „Das Ziel der SPD ist ein bundesweiter Sonderfond Kultur, um wieder Veranstaltungen und Konzerte zu planen und bei coronabedingten Ausfällen Hilfe leisten zu können.“
Die Kulturschaffenden wünschten sich deshalb auch eine stärkere Lobby. Regional wollen sich die Künstler nun verstärkt organisieren. Auf Kreisebene müsse über Unterstützung etwa bei der Antragsstellung nachgedacht werden. Auch auf Landesebene will Voigt-Küppers den Austausch fördern: „Man sollte ähnlich wie im Schulbereich einen Runden Tisch der Kultur installieren, um die Strukturen zwischen kommunaler und Landesebene zu verbessern.“
Stinka freute sich über viele konstruktive Vorschläge und wichtige Anregungen: „Die Politik muss verstärkt mit den Kulturschaffenden ins Gespräch kommen und Hilfen leisten.“ Gerade im ländlichen Raum müsse man den Blick schärfen: „Kleine Kunstprojekte drohen hier wegzubrechen, dafür müssen Förderungen ermöglicht werden.“ Und auch jeder Einzelne könne dazu beitragen, betonte Stinka: Mit Spenden an einen Kulturverein in der Nähe und dem Beitritt oder bewussten Verbleib in Vereinen könne jeder die Szene unterstützen. Jeder kleine Beitrag sei eine Hilfe.