Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist in NRW seit Beginn der Pandemie sprunghaft gestiegen; im August 2021 war ein Zuwachs von 90.206 Personen zu verzeichnen.
Auch wenn wir uns im Kreis Coesfeld mit einer niedrigen Arbeitslosenquote von gerade einmal 3,1 % sehr glücklich schätzen können, gibt es auch hier jede Menge Potenzial und noch Luft nach oben. Allein 2020 pendelten 49,5 % der Erwerbstätigen aus dem Kreis Coesfeld heraus zum jeweiligen Arbeitsplatz. Das ist fast jeder Zweite. Zum Vergleich: Im Kreis Borken waren es lediglich 22,5 %. Wir müssen daran arbeiten den Kreis Coesfeld nachhaltiger zu einem attraktiven Arbeitsplatz zu machen.
Bei der Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze lagen wir im September 2021 mit 245 Stellen und 14,3 % sogar über der Durchschnittsquote NRWs (11 %). Zukunftsziel ist es Ausbildungsberufe zu fördern und dafür sorgen, dass die offenen Stellen 2022 nicht mehr unbesetzt bleiben.
Die Wirtschaftskraft im Kreis hat im Vergleich zum vergangenen Jahr abgenommen. Es gab 38,2 % weniger Neugründungen von Unternehmen, 3,6 % weniger Umsatz in der Industrie und 15,3 % weniger industriellen Auslandsumsatz.
Auch die Quote der Erwerbstätigen im Dienstleistungssektor im Kreis ist ausbaufähig. Während die durchschnittliche Quote in NRW bei 73,1 % liegt, erreichen wir lediglich 68,6 %.
Grundsätzlich spiegeln die Zahlen gute Strukturdaten, doch unser Ziel muss eine stete Ausschöpfung und Weiterentwicklung unseres Potenzials sein. Denn auch der Kreis Coesfeld leidet unter dem wachsenden Fachkräftemangel.
Wir müssen auch in Zukunft einen attraktiven Arbeitsmarkt im Kreis Coesfeld erhalten und uns auf zukünftige Entwicklungen vorbereiten: Wir wollen digitale Zukunftsjobs und Ausbildungsberufe stärken, um zukunftssichere Arbeitsplätze vor Ort zu schaffen und so für nachhaltige Perspektiven und eine nachhaltige Wirtschaft im Kreis zu sorgen.
Deshalb wollen wir Sozialdemokrat*innen einen sozialen Neustart.
Durch Nachhaltigkeit, Respekt und die Mitgestaltung von Arbeitnehmer*innen wollen wir neue Arbeitsplätze, zeitgemäße Rahmenbedingungen für eine digitalisierte Arbeitswelt, einen verbesserten Arbeitsschutz, die Vollbeschäftigung und faire Löhne schaffen. Lehrberufe sollen durch eine Erhöhung der Anzahl der Studienstandorte attraktiver gemacht werden, das sozialdemokratische Projekt „Kein Abschluss ohne Anschluss“, bei dem Schüler* innen eine frühe Orientierung und Unterstützung bei der beruflichen Zukunftsplanung geboten wird, soll ausgebaut werden, um neue Ausbildungsberufe in die Beratung mit aufnehmen zu können. Denn nur durch eine Stärkung der Ausbildungsplätze können wir unsere Wirtschaft nachhaltig stärken und dem Fachkräftemangel entgegenwirken.
Damit auch der Kreis Coesfeld sein gesamtes Potenzial ausschöpfen kann.