Der Wohnungsmarkt ist mehr als angespannt – in Deutschland und Nordrhein-Westfalen, aber auch bei uns im Kreis Coesfeld.
Von 2012 bis 2017 wurden im Kreis Coesfeld rund 300 Wohnungen pro Jahr zu wenig gebaut. Der Wohnungsleerstand liegt bei 2,2% und damit unter dem Richtwert von 3%. Vor diesem Hintergrund kommt die Pestel-Studie zu dem Ergebnis, dass im Kreis Coesfeld in den vergangenen Jahren zu wenig Wohnraum entstanden ist. Die Studie sieht einen zusätzlichen Bedarf von über 4.500 Wohnungen, die barrierearm und altersgerecht werden müssen. Schätzungsweise zwei Drittel der Seniorenhaushalte haben einen Anspruch auf eine geförderte Wohnung; dies gilt es bei der Schaffung von seniorengerechten Wohnungen zu beachten.
Der fehlende Wohnraum spiegelt sich auch in den Mietpreisen wider: In den letzten zehn Jahren sind die Mieten für Bestandswohnungen im Kreis um über 45% gestiegen – sie liegen damit über dem Preisanstieg von 30% für ganz NRW. Im gleichen Zeitraum sind die Reallöhne jedoch nur um 11% gestiegen. Das hat auch Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung in unserer Region, denn mangels bezahlbarer Wohnungen bleiben Zuzüge von Erwerbstätigen aus. 84,5% der Menschen im Kreis Coesfeld finden, dass die Landesregierung mehr in bezahlbaren Wohnraum investieren sollte.
Die Zahlen zeigen deutlich, dass bereits heute ein ungedeckter Bedarf an kleinen, barrierearmen Wohnungen und an Mietwohnungen im unteren Preissegment im Kreis Coesfeld vorhanden ist.
Das darf nicht so bleiben: Wir brauchen faire Mieten, bedarfsgerechte Wohnungen, Kooperation statt Spekulation und mehr Mieterschutz. Wohnen im Kreis Coesfeld muss wieder bezahlbar werden und sich stärker an den Bedürfnissen der Menschen orientieren.
Wir Sozialdemokrat*innen wollen die Probleme und Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt endlich ganzheitlich anpacken: Denn der sozial geförderte Wohnraum ist in der Zeit der schwarz-gelben Landesregierung massiv geschrumpft, Grundstücke sind zu einem Luxusgut geworden.
Neben den Planungen auf Bundesebene müssen wir auch in Nordrhein-Westfalen aktiver werden: Wir brauchen eine landeseigene Baugesellschaft, die die Kommunen und öffentlichen Bauträger unterstützt, preisgebundenen Wohnraum zu schaffen. Nur so können wir die notwendigen 100.000 neuen Wohneinheiten jedes Jahr in Nordrhein-Westfalen bauen. Davon profitiert auch unser Kreis Coesfeld.